Willkommen zurück zum Lammblog. Heute wird es leider etwas ernster. Wie ihr gegebenenfalls vom Titel schon erkennen konntet, geht es heute um das Thema Tod. Deswegen, wenn ihr gerade nicht mit dem Thema konfrontiert werden wollt, dann schaltet doch bitte ab, und schaut lieber morgen vorbei, wenn die Sonne wieder höher über dem Horizont steht.

Leb wohl, Alhambra...
Der Tod von Alhambra traf mich heute morgen genauso unerwartet wie er euch jetzt trifft. Sie hat am Mittwoch Abend eine sehr schwere Geburt hingelegt, die ich jedoch nicht miterlebt habe. Sie hatte Drillinge und jedes einzelne lag nicht richtig. Dank Geburtshilfe konnten alle drei Lämmer gesund auf die Welt kommen. Bei dieser komplizierten Geburt hat sie sich innere Verletzung zugezogen, an denen sie jetzt, knapp zwei Tage später, erlegen ist. Alhambra war eine sehr verschmuste und liebevolle Ziege. Wegen ihren weiß durchstähntes Fell und Bart haben wir sie oft gerne die Weise genannt. Sie war letztes Jahr eine hervorragende Mutter für ihre Lämmer und wäre es dieses Jahr sicher auch wieder geworden, hätte Mutter Natur nicht ein anderen Plan gehabt. Ihren drei Zicklein geht es zum Glück gut und sie werden inzwischen von den anderen Müttern mit offenen Armen empfangen.
Das Thema Tod habe ich bisher noch gar nicht angesprochen hier auf dem Blog, aus dem Grund, dass ich diesem sensiblen Thema einen ganzen Eintrag widmen wollte. So schön das Entstehen von neuem Leben und die Lammzeit auch sein mag, hat sie auch ihre Schattenseiten. Ein Lamm kann im Leibe ihrer Mutter versterben, Tod gebähren oder kurz nach der Geburt versterben. Auch die Mütter sind nicht unbetroffen, eine Geburt ist eine schwere Last für den Körper, für manchen Körper gar eine zu große Last. Wir, als Hirten, geben immer unser bestes, die gebährenden Ziegen zu unterstützen und medizinisch zu versorgen, wenn sie eine schwere Geburt hinter sich haben. Auch um die Lämmer kümmern wir uns stets mit Zartgefühl. Umso schwerer fällt es uns mit anzusehen, wie ein Tier am versterben ist, und man weiß, dass man nichts mehr für es machen kann. So schön das Leben auf dem Bauernhof auch sein mag, so hat es auch seine traurigen Seiten. Für uns sind unsere Tiere Teil unseres Teams, mit denen man Tag täglich zu tun hat und eine teils sehr enge Bindung aufbaut. Mir war es wichtig, dass ich euch auch eben diese Schattenseiten der Lammzeit näher bringen kann, denn wie die Geburt zum Leben gehört, so tut auch der Tod das.


Auch wenn für Alhambra die Reise zu Ende ist, geht sie für uns weiter. Somit möchte ich jeder Leserin und jedem Leser mit auf den Weg geben, dass nach dem Winter immer der Frühling kommt. Gehabt euch wohl.
- Matthias